Klimafitte Vorzeige-Sanierung der Volksschule in Pirching am Traubenberg
Ansprechperson
DI (FH) Isabella Kolb-Stögerer (KLAR!-Managerin Stiefingtal)
T: 0664/2528595
E: isabella.kolb@reiterer-scherling.at
Ausgangssituation
Das Stiefingtal ist eine KLAR! Region – eine Klimawandel-Anpassungsmodellregion. Seit 2018 unterstützt der Klima– und Energiefonds der Österreichischen Bundesregierung im Stiefingtal Schutzmaßnahmen, um sich auf die Klimakrise vorzubereiten. Eine besonders engagierte Maßnahme ist die klimafitte Vorzeige-Sanierung der Volksschule. Siegfried Neuhold, Bürgermeister
von Pirching am Traubenberg, ist die treibende Kraft dahinter: „Mit der Generalsanierung der neuen Volksschule Pirching am Traubenberg ist eine der schönsten und zum Wohlfühlen einladende Schule für SchülerInnen und LehrerInnen in der Steiermark entstanden. Die wichtigsten Punkte für uns als Gemeinde waren die Regionalität, die Schonung von Ressourcen, die
Nachhaltigkeit, die Verwendung von eigenen Rohprodukten wie z. B. Holz sowie die natürliche Beschattung ohne Technik, um damit einen positiven ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.“
Ablauf der Umsetzung
Das Gebäude der Volksschule mit Veranstaltungsbereich und Eltern-Kind-Gruppe in Pirching am Traubenberg wurde im Jahr 2020 generalsaniert. Durch ein Grundkonzept ist im Erdgeschoss ein großzügiges Entree mit Garderobe, Bibliothek und Ganztagesbetreuung entstanden. Ebenso wurde der Eingangsbereich überdacht und autofrei hergestellt. Im Innenhof wurde ein multifunktionaler Raum angebaut, über welchen der Turnsaal jetzt im Gebäudeinneren erschlossen wird und die Bereiche Schule und Veranstaltung getrennt werden können. Im Innenhof wurden ein Minitheater und eine Freiluftklasse errichtet, sowie der Zugang zum Turnsaal barrierefrei gemacht.
Im ersten Obergeschoss sind drei Klassen und der Konferenzraum untergebracht. Das Dachgeschoss wurde entkernt, sodass die vierte Klasse und der Werkraum Platz fanden. In allen Geschossen sind sogenannte Marktplätze entstanden, welche für die Pausen genutzt werden können. Ebenso hat jede Klasse und die GTS einen direkten Ausgang zu einem überdachten Freibereich. Insgesamt wurden sehr viele Mauern entfernt, sodass in die gesamte Schule viel Luft und Licht eindringen kann. Durch diese bauliche Freiheit wird der Freiheitsgeist der SchülerInnen geweckt und durch den direkten Bezug ins Freie, die Liebe zur Natur geweckt.
Für die Veranstaltungen gibt es ab jetzt ebenfalls großzügig überdachte Freibereiche und der Turnsaal wurde akustisch adaptiert.
Erreichte Ziele
Das Resultat – eine Vorzeige-Schule – ist nicht nur ein Beispiel für eine nachhaltige Energiezukunft, sondern auch bestens vorbereitet auf die Klimakrise. Die Bauweise der Schule hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit der SchülerInnen und PädagogInnen, sondern auch auf andere Bereiche wie Soziales, Wirtschaft und Mobilität.
Durch die Vermeidung von Hitzestress steigt das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit, der durchwegs grüne Innenhof erhöht die Aufenthaltsqualität im Freien. Die wahrgenommene Lebensqualität der SchülerInnen und PädagogInnen steigt. Grünräume und -flächen haben zudem eine außerordentlich positive Wirkung auf die Umwelt. Sie binden das Treibhausgas CO2, produzieren Sauerstoff, filtern Staub, speichern Regenwasser bei Starkregen und erhöhen die Biodiversität. Weitere positive Effekte auf das Wohlbefinden sind die Lärmreduktion, mehr Naturnähe und die beruhigende Wirkung von Grünflächen.
Bei der Sanierung wurde bei den Baustoffen und den ausführenden Firmen besonders darauf geachtet, die Wertschöpfung in der Region zu belassen.
Der autofreie Eingangsbereich erhöht nicht nur die Sicherheit der SchülerInnen und PädagogInnen, diese Maßnahme führt auch zu weniger Lärm und es ergibt sich eine zusätzliche Aufenthaltsfläche.
Der hohe Frei- und Grünflächenanteil hält die Bodenversiegelung so gering wie möglich und hat positive Effekte für das Klima auf vielfältigen Ebenen.